Tätigkeiten während der politischen Wende
Nach der politischen Wende in der DDR begann noch vor der deutschen Einheit eine intensive Zusammenarbeit zwischen der Landesregierung von West- und dem Magistrat von Ost-Berlin, die ich als Mitglied der Expertengruppe Wohnungswesen des Provisorischen Regionalausschusses Berlin-Brandenburg mitgestalten durfte. Bereits im Juni 1990 zog ich als „Vorhut“ aus dem Westteil mit meinem Referat von der Senatskanzlei im Rathaus Schöneberg in das Rote Rathaus um und begann den Aufbau eines gemeinsamen Referates des Oberbürgermeisters und des Regierenden Bürgermeisters im Ostteil der Stadt für Angelegenheiten der Senatsverwaltungen für Bau- und Wohnungswesen, Stadtentwicklung und Umweltschutz sowie der Magistratsverwaltungen für Stadtentwicklung, Wohnen und Verkehr, Bauwesen und Umweltschutz. In dieser Zeit war ich u.a. mit der methodologischen Vorarbeit für die Erarbeitung von Konzepten der Landesregierung für die Hauptstadtplanung Berlins befasst. Diese Vorarbeiten fanden ihren Niederschlag im Bericht des Arbeitsstabes Hauptstadtplanung von Magistrat und Senat von Berlin.
Die aus seinerzeit sieben Mitarbeitern bestehende Arbeitseinheit im Roten Rathaus leitete ich bis August 1990. Dann wurde ich beauftragt mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Stellvertreters des Stadtrates für Stadtentwicklung, Wohnen und Verkehr des Magistrats von Berlin und der Gemeinsamen Landesregierung (vergleichbar der Funktion eines Staatssekretärs beim Senat von Berlin). Gleichzeitig betreute ich die bisherigen Mitarbeiter von meinem neuen Dienstsitz aus, der sich im Neuen Stadthaus in der Parochialstraße befand.
Bis zum 25. Januar 1991 oblag mir nach innen die fachliche und personelle Leitung der Behörde mit rd. 1.200 Mitarbeitern. Hierzu gehörte nicht nur die Motivation und Anleitung zur Mitarbeit im Rahmen neuer gesellschaftlicher und rechtlicher Strukturen, sondern auch die Abwicklung der Magistratsverwaltung und die Überführung des Mitarbeiterstabes in drei verschiedene Senatsverwaltungen.
Nach außen gehörte zu meinen Aufgaben die Darstellung der Arbeit meiner Behörde im Fachausschuss der Stadtverordnetenversammlung von Berlin, zuweilen die Vertretung des Stadtrates vor der Stadtverordnetenversammlung sowie Verhandlungen mit ansiedlungswilligen Großinvestoren, Gespräche mit Verbänden, Interessengruppen, der Presse sowie der Bevölkerung. Gleichzeitig war ich im sich abzeichnenden Einigungsprozess in der Koordinationsrunde Deutsche Einheit auf Staatssekretärsebene tätig und vertrat die Magistratsverwaltung vor dem Einigungsausschuss des Abgeordnetenhauses und der Stadtverordnetenversammlung.
Im Februar 1991 kehrte ich nach der Bildung des neuen Senats zurück in die Senatskanzlei mit dem früheren Aufgabengebiet im Bereich der politischen Koordinierung. Im Oktober 1992 wurde mir die Leitung des Referates „Koordination von Großinvestitionen“ in der Abteilung Grundsatzangelegenheiten und Allgemeine Verwaltung der Senatskanzlei übertragen.